Als krönenden Abschluss der Saison 2018 besuchte ich mit dem Kurvenfahrer Team die EICMA in Mailand. Die wohl wichtigste Motorradmesse der Welt, an der alle namhaften Hersteller teilnehmen.
Mit einer langen Liste und einer ziemlich dichten Timeline machten wir uns auf den Weg zur Messe. Ein riesiges Gelände mit etlichen gefüllten Hallen wartete auf uns.
Schon hochgradig gespannt auf die Neuheiten und vor allem das Probesitzen auf allen mich interessierenden Motorrädern peilten wir als erstes den Ducati Stand an. Da standen sie. Die glänzenden polierten Schönheiten meist in rot gehalten. Und darunter die (für mich) absolute Göttin unter den Supersportlern die Paningale V4. Eins sag ich euch, ich war sowas von erleichtert, dass ich bei ihr mit den Füßen auf den Boden reich, denn sie einmal Probe zu fahren steht an oberster Stelle meiner Löffelliste. This moment made my day.
All die schönen rassigen Zweiräder, sie haben alle mir gehört. Zumindest für ein paar Minuten. Jedenfalls bin ich am Laufe des Tages auf jeder einzelnen der Zugpferde Probe gesessen und hab verwundert festgestellt, dass die Höhenunterschiede 1. massiv unterschiedlich und 2. für Frauen von mittlerer Größe eine Herausforderung sind. Mit Abstand am höchsten war die Aprilia RSV4, zu meinem Leidwesen berührten nicht mal die Zehenspitzen den Boden.
Irgendwie ist es schon cool auf so einer Messe. Überall stehen verhüllte Motorräder und kurz vor dem Release wird der Stand immer voller, alle warten ganz gespannt auf das Enthüllen und versuchen die ersten Fotos vom neuen Produkt zu ergattern. Überaus faszinierend die Maschinerie die dahinter steht, ausgeklügeltes Marketing, dass zumindest bei mir hervorragend funktioniert. Die Werbefilme für die Motorräder mit Zeitlupenaufnahmen sich wutzelnder Reifen zaubern mir regelmässig Gänsehaut auf den Körper. Ein Sinnesschmaus.
Das wohl mit der größten Spannung erwartete Release von KTM mit ihrem neuesten Mitglied in der Adventure Familie, der 790er, war auch erwartungsgemäß sehr interessant. Ich persönlich finde sie überaus gut gelungen, vor allem weil ich von einem Ohr zum anderen grinsend festgstellt hab, dass es die erste Tourenmaschine ist, wo ich tatsächlich den Boden berühr. Freu mich schon darauf mit ihr Probe zu fahren.
Angefangen von allen Helmherstellern, Kommunikationsystemen, Bekleidung, Touringsystemen, Technik und und und findet man alles und es ist nicht einfach aus dem bereits bekannten bzw. Einheitsbrei herauszustechen.
Besonders fasziniert war ich vom Angebot der Firma Klim, die ausgeklügelte Touringkleidung anbietet. Zugegeben, nicht gerade in einer günstigen Preiskategorie, aber die Ideen und Innovationen dahinter rechtfertigen die Preise allemal. Ausgefeilte Technik mit geschmackvollen Farbkombinationen machen eine Auswahl leicht. Wer das Besondere sucht wird hier bestimmt fündig.
Besonders Spaß machte mir, dass man auch Unbekanntes entdecken kann. Stolperte ich doch in den Stand eines kleinen Italieners der wunderschöne Motorräder baut. Irgendwie scheinen in Bella Italia besonders kreative Menschen zu sitzen, die zumindest meinen Geschmack immer punktgenau realisieren im Design. Wo es diese feinen Geräte in Österreich zu erwerben gäbe, muss ich allerdings erst eruieren bzw. hoffe auf Nachricht des Exporteurs.
Der Tag war lang, freuten uns aber, dass wir ziemlich alles geschafft hatten und gönnten uns noch eine kurze Abschlussrast bevor wir die Heimreise antraten.
Und erblickten beim Verlassen der Messehallen überrascht die Dienstmaschinen der italienischen Polizia. Fahren die Ordnungshüter doch tatsächlich eine spritzige 600er MV Augusta, beneidenswert. Wir finden diese überaus stylisch, somit klarer Daumen nach oben.
Die Eicma ist auf jeden Fall mal einen Besuch wert. Mir hats gefallen und ich freu mich schon auf 2019.
Eure Heidi 🙂