Heute war der dritte Tag meiner Tour und die führte mich über große Teile meiner “Gran Karnia Tour” (schnell nachschauen und buchen ;-P).
Zuerst fuhr ich schnell über die Bundesstraße nach Kötschach-Mauthen, also war meine erste Passstraße der Gailbergsattel, welcher Oberdrauburg mit Mauthen verbindet. In Kötschach-Mauthen sind wir bei der Gran Karnia Tour untergebracht und so habe ich mich hier gleich etwas genauer umgesehen. Richtig los ging es dann mit dem Plöckenpass, er ist die Grenzverbindung nach Italien hinunter. Auf der italienischen Seite ist er sehr sehr eng und dadurch recht anspruchsvoll, wenn man ihn mit vernünftigem Tempo hinunter ins Tal fährt. Auf dieser Straße ist noch recht viel Verkehr, was man ja in dieser Region mittlerweile erwarten muss.
Heute hatte ich es aber auf die unbekannteren Strecken und Bergpässe abgesehen. Es sollte auch gleich mit einem Underdog weitergehen. Von der SS52 gibt es dann eine kleine Abzweigung in einem kleinen Ort namens Sutrio. Das ist die Einfahrt auf den Monte Zoncolan (über ihn hatte ich bereits Berichtet), der anfangs von dieser Seite aus noch relativ “normal” zu fahren ist. Aber ab dem letzten Drittel der Auffahrt beginnt dann der Spaß erst richtig. Die Straße wird zu einem besseren Radweg und kurvt dann auf über 1700m rauf. Auf der anderen Seite ist es kaum anders, lediglich den Unterschied, dass der Radweg hier gar nicht breiter wird und bis hinunter ins nächste Tal diesen Charakter beibehält.
Nach dem Zoncolan führte mich die Route nach Ampezzo, von da aus ein weiteres absolutes Highlight begann. Die extrem beeindruckende Auffahrt nach Sauris. Diese führt durch eine Schlucht immer weiter nach oben, auf der Seite geht es dann schon einige hundert Meter senkrecht und Teilweise überhängend nach unten. Nichts für schwache Nerven aber unbeschreiblich schön. Was mich noch dazu sehr positiv überrascht hat war der wenige Verkehr. Lediglich vereinzelt waren kleine Motorradgruppen unterwegs. Hier muss man die Bilder sprechen lassen und ich kann diese Strecke nur empfehlen, ein MUSS für jeden Biker der gerne was erlebt.
Es blieb kaum Zeit zu verschnaufen, es folgte gleich der Misurina Pass und von dem direkt weiter über den Tre Croci nach Cortina d´Ampezzo. Von Cortina aus ging es dann über den letzten 2000er für heute – der Falzarego Pass. Er ist mit über 2100m schon sehr hoch und beeindruckt mit schroffen Felswänden und Gipfel. Direkt auf der Passhöhe gibt es dann eine Abzweigung Richtung Stern, das ist quasi die Rückseite des bekannten Skigebietes Alta Badia. Die Abfahrt in dieses Tal ist ebenfalls ein Wahnsinn. Kurven ohne Ende, super griffiger Asphalt und tolle Sicht. Durch diese Gegebenheiten war mir es dann wieder möglich für ein paar verdutze Blicke von GS-Fahrern zu sorgen – mal eben mit montierten Seitenkoffer am Knie und immer freundlich gegrüßt 🙂
Es folgte das Picolintal bis nach St. Lorenzen. Und wenn ich schon zufällig mal in die komme darf der Staller Sattel nicht fehlen. Den kennen wir ja schon vom gestrigen Bericht.
Resümee: Eine Wahnsinns Tour die wirklich viel fürs Auge bereit hält. Wer nach diesen Fotos und Eindrücken noch immer nicht Lust auf meine Gran Karnia Tour 2017 bekommen hat, dem ist nicht mehr zu helfen 😉