Seit einem halben Jahrhundert macht Gil Edwards Musik für Biker. Schon sein ganzes Leben lang hat er eine enge Verbindung zu Indian Motorrädern.
Gil Edwards kommt aus einer Biker-Familie in Medford im US-Bundesstaat Oregon. Sein Vater fuhr eine Indian Four, und immer wenn dessen Bruder mit seiner Harley zu Besuch war, stritten sich die beiden Erwachsenen darüber, welches Motorrad das bessere sei. Für den kleinen Gil natürlich die Indian. „Alles drehte sich bei uns um Indians“, sagt Gil heute. „Das Indian Logo ist das erste Markenzeichen, das ich als kleiner Junge wahrgenommen habe. Mein Dad scherzte immer, ich sei auf einer Indian gezeugt worden.“
Als Gil zehn Jahre alt wurde, schenkte ihm der Vater einen Jagdhund, aber das Jagen war nicht sein Ding. Kurz darauf tauschte der Junge den Hund deshalb gegen eine Gitarre, und nur drei Jahre später spielte er so gut, dass er in eine Band aufgenommen wurde. Das ist jetzt ein halbes Jahrhundert her. „Ja“, bestätigt Gil. „Ich feiere tatsächlich in diesem Jahr mein 50. Jubiläum im Musikgeschäft.“ Mitte der Sechziger bekam der junge Mann dann auch sein erstes Motorrad, eine 200er Triumph Tiger. Ihr folgte eine 400er BSA, bevor sich Gil dem American Iron zuwandte. „Es geht nichts über einen amerikanischen V-Twin“, schwört der musikalische Biker.
1981, als Gil Edwards gerade in Seattle spielte, lernte er ein paar norwegische Musiker kennen, die auf einer Tour durch die USA waren. Ein paar Monate später erreichte ihn ein Anruf aus Norwegen – man fragte ihn, ob er Lust habe, in einer Band zu spielen, der gerade der Bassist abhandengekommen war. „Ich war bis dahin noch nie in Europa“, erklärt Gil. „Ich fand die Idee gut, ein paar Monate dort zu spielen.“ Aus den paar Monaten wurden 35 Jahre, und noch ist nicht abzusehen, ob der Amerikaner irgendwann in seine Heimat zurückkehrt. Er hat inzwischen überall in Skandinavien gespielt und zwei CDs heraus-gebracht: 1999 „Can’t give it up“, 2004 „Mayday Situation“. Auch in Deutschland hat Gil eine große Fan-Gemeinde und kürzlich seine aktuellste CD „Celebration“ aufgenommen.
Anfang dieses Jahres hat sich Gil verliebt – in die Indian Chief Vintage. „Eine tolle Maschine“, begeistert sich der Wahl-Skandinavier. „Sie sieht cool aus, der Motor hat Drehmoment ohne Ende, und sie ist überraschend handlich. Da machen die Kurven entlang der Fjorde gleich doppelt Spaß. Ich konnte nicht widerstehen und habe mir gleich eine gekauft.“ Und er fügt lächelnd hinzu: „Meine Harley steht jetzt zum Verkauf.“ Die ganze Band teilt inzwischen Gils Begeisterung für die Bikes aus Spirit Lake und fährt mit Indian Motorrädern von Auftritt zu Auftritt. Die Roadies freut es, denn sie haben den Tour-Bus jetzt für sich alleine. Und die Fans wissen auch sofort Bescheid, denn die Band, die sich einst „Gil Edwards & The Knuckleheads“ nannte, wird jetzt als „Gil & The Vintage Chiefs“ angekündigt.