Brive la Gaillarde, Frankreich
Am Dienstag den 22.8. machten wir uns, voll bepackt mit Motorrädern und Ausrüstung, auf den 1500 Kilometer langen Weg nach Brive. Die Anreise ist recht gut verlaufen und wir konnten am Abend bereits unser Quartier beziehen.
Die Tage vor dem Start nutzten wir für letzte Vorbereitungen und Besichtigung der 10 Sonder-prüfungen. Für jede Begehung brauchten wir ca. 1,5 Stunden, also kann man sich vorstellen, dass wir ordentlich marschiert sind.
Am Samstag Abend fand dann in der Innenstadt von Brive der feierliche Einzug statt. Es war sehr aufregend, da der Einzug wie bei einer Olympiade abläuft und alle Nationen und Fahrer vorgestellt werden.
Tag 1
Vor dem Start war es schon sehr heiß und jedem war klar, dass es heute nicht nur um schnelle Sonderprüfungszeiten ging, sondern auch die langen Etappen ohne Strafzeiten zu bewältigen.
Die Etappen (265 KM) waren anfangs noch relativ leicht und die Zeiten nicht so knapp, was sich aber ab der 3 Etappe änderte und das Gelände teilweise Hard Enduro ähnlich war. Durch die Hitze und selektive Strecke, wurde jedem Fahrer das letzte abverlangt.
Tag 2
Gleiche Strecke und Sonderprüfungen wie am ersten Tag, jedoch konnte man die Kampfspuren vom Vortag sehen und vor allem an den Händen spüren. Die Prüfungen waren sehr ausgefahren und mit tiefen Spurrillen und Schlägen übersäht. Weiters machte auch der Staub den Fahrern zu kämpfen.
Wir meisterten den Tag aber alle sehr gut und waren im ersten Drittel von 168 Clubteams dabei.
Tag 3
Eine neue Runde mit 250 km und 5 Sonderprüfungen war zu bewältigen.
Dieser Tag war nicht so anspruchsvoll wie die ersten beiden Tage. Der Streckenverlauf war sehr flüssig und nicht extrem schwer. Unser Team war sehr flott und diszipliniert unterwegs, somit schaute am Ende des Tages der 51. Platz von 167 Teams heraus. Wir waren begeistert und sehr zufrieden. Natürlich wussten wir, dass es sicher wieder härter wird.
Tag 4
Wieder ein neuer Kurs mit 235 km und 5 Sonderprüfungen stand uns bevor und es wurde wieder schwieriger mit sehr langen Auf- und Abfahrten, mit sehr losen sandigen und steinigen Untergrund, extremer Staub.
Am Nachmittag begann es aber zum teilweise sehr stark zu regnen und es wurde sehr schnell rutschig. Kein guter Tag für unser Team, zuerst stürzte Jochen bei einer Sonderprüfung und verletzte sich den Knöchel, zu Glück war es nicht so schlimm, wie es anfangs aussah und er konnte weiterfahren. Schlimmer erwischte es Rene, bei einem Sturz brach er sich eine Rippe und musste in das Krankenhaus gebracht werden. Für Ihn war somit die Six Days vorbei.
Tag 5
Leider stehen wir heute nur noch zu zweit am Start, für Jochen und mich ging es nur mehr um die Einzelwertung. Gleiche Etappen und Prüfungen wie am Vortag, nur wieder extrem tiefe Spurrillen und Schläge. Da die Strecke ja bereits bekannt war, konnten wir uns die Etappen besser einteilen und kein unnötiges Risiko eingehen. Ab Mittag begann es leider wieder sehr stark zu regen, außerdem war es extrem kalt. Wir beendeten den Tag ohne größere Probleme, es ist recht gut gelaufen.
Tag 6
Heute steht nur noch ein Motocross Rennen auf dem Programm. Dazu wurde eine Wiese mit aufgeschütteten Sprüngen zu einer Cross-Strecke umgebaut, nicht sehr anspruchsvoll aber gut gewässert und somit sehr rutschig.Ich kam von der Startmaschine recht gut weg, touchierte aber mit einem anderen Fahrer und musste kurz vom Gas, dadurch verlor ich viele Plätze und musste mich Platz um Platz nach vorne kämpfen.
Resümee:
Es war eine super Veranstaltung, die Franzosen erwiesen sich als tolle Veranstalter und präsentierten eine, nicht leichte aber traumhafte Enduroveranstaltung an der den Fahrer alles abverlangt wurde.
Die Zuschauer waren fantastisch, egal ob in der Fußgängerzone oder im tiefsten Wald, überall waren Leute, die einen anfeuerten, ein Wahnsinn !!
Leider konnten wir nicht als Team finishen und vielen somit auf den 112. von 167 Plätzen zurück.
Christian Wippel konnte sich bei seiner Dritten Six Days die Silber Medaille sichern und wurde in der sehr stark umkämpften E1 Klasse 65. von 132 Startern.
Jochen Schwarz konnte sich bei seiner ersten Six Days ebenfalls die Silber Medaille holen und wurde in der E3 Klasse 48. von 118 Startern.
Rene Jesernik wünschen wir rasche und gute Heilung nach seinem Rippenbruch
Beitrag: Christian Wippel