Harley-Davidson Pan America im Test

Harley-Davidson Pan America Kurvenfahrer.at
Wir waren mit der brandneuen Harley-Davidson Pan America schon unterwegs und zählen so zu den ersten Testern der Welt.
Das komplett neu entwickelte Bike soll On- sowie Offroad eine top Figur geben. Ist  das den amerikanischen Eisenschmiedern aus Milwaukee gelungen?

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Funktionalität und modernste Technik
Alles neu, Funktionalität vor Design und keine Details ohne Nutzen. Das sind die Anforderungen, welche bei der Entwicklung auferlegt wurden. Die Ingenieure haben sich tatsächlich auch daran gehalten. Sie bauten einen neuen V2 Motor mit 1250 ccm und 152 PS, der mit viel technischen Tricks und modernster Technik ausgestattet ist. So wurde  ein extrem ausgeglichenes und ruhiges Aggregat gezaubert. Modernste Technik ist aber nicht nur im Motor verbaut, sie hat auch alle gängigen Assistenzsysteme an Board. Diese wurden zum Teil noch ein Stück angepasst und verbessert. Eines der größten Highlights ist bestimmt das ARH (Adaptive Ride Height). Dieses ermöglicht ein automatisches Absenken des Fahrzeuges, wenn es zum Stillstand gebracht wird und hebt es wieder, sobald es in Bewegung gesetzt wird. Dadurch ist ein Gewinn von bis zu 50 mm der Sitzhöhe möglich. Auch bei den Armaturen ist sie mehr als Up-to-Date. Das Display ist komplett individuell einstellbar und auch eine Navigation lässt sich einblenden. Die gibt es kostenlos über die App dazu.
Auf der Straße erledigt sie alle abgefragten Aufgaben mühelos. Der Motor ist beinahe im gesamten Drehzahlbereich sofort zur Stelle und beschleunig das Bike auf 226 km/h lt. Tacho. Hinter dem einfach verstellbarem Windschild ist es auch bei diesem Tempo nicht ungemütlich. Unter der Fahrt lassen sich die Fahrmodi einfach via Tastendruck durchschalten und die Traktionskontrolle sowie das ABS abschalten.

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Einfach perfekt angepasst
Mit den 5 vorprogrammierten Fahrmodi und 3 weiteren zur eigenen Konfiguration, lässt sie sich immer perfekt auf die aktuellen Gegebenheiten anpassen. Hier kann man dann in weiterer Folge die Drosselklappe, Motorbremse und Gasannahme einstellen. Es ist möglich die Traktionskontrolle in unterschiedlichen Stärken voreinzustellen. Auch das Fahrwerk ist komplett auf die jeweiligen Bedürfnisse und Vorlieben programmierbar. Hier braucht man kein Profi zu sein, denn es besteht die Möglichkeit einen der Hauptmodi einfach zu kopieren und dann Feinabstimmungen daran vorzunehmen. Kleiner Nachteil an diesem System: unter der Fahrt kann man lediglich den Modus wechseln, aber keine einzelnen Einstellungen wie Fahrwerk etc. ändern.
Die Agilität und Kurvenfreude, welche die Pan America an den Tag legt, ist eine weitere große Überraschung, sowie auch die extreme Schräglagenfreiheit. Das zeigt wieder, dass Harley-Davidson die Hausaufgaben sehr gut gemacht und umgesetzt hat.
Größte Mankos sind der fehlende Quickshifter und die Bremsen. Der Quickschifter dürfte aber noch nachgereicht werden, da wir bei Nachfrage mit der Info „Stay tuned“ versorgt wurden. Die Bremsen sind zwar von Brembo, aber könnten ruhig mit einer stärkeren Pumpe ausgestattet werden.
Beeindruckende Technologie und Performance
Am meisten waren wir von der Geländetauglichkeit der Pan America beeindruckt. Schließlich sind wir mit einer Harley-Davidson unterwegs. Im Gelände kommt der ausgeklügelte Motor mit den variablen Nockenwellen zu tragen und überzeugt auf voller Länge. Durch diese Technologie ist das Ansprechverhalten und die Leistungsabgabe so gleichmäßig, dass sie zu jeder Zeit einfach und vollständig zu kontrollieren ist. Selbst lange Drifts sind so auch für unroutinierte Offroadfahrer keine Herausforderung. Die Fahrwerksgeometrie und das voll elektronische Fahrwerk von SHOWA lassen sie spielerisch durch enge und technische Passagen durchmanövrieren, wie es kaum eine andere Adventure zulässt. Das Gewicht und die Größe sind kaum spürbar. Die serienmäßigen Sturzbügel macht die Pan America sehr Robust und schützt auch bei gröberem Umgang.
Unser Fazit: ein ernstzunehmender Kandidat für das Podest in seiner Klasse. Sie bricht mit den meisten Harley-Davidson Klischees und kann sich so ganz oben bei Straßenspaß, aber vor allem abseits vom Asphalt einreihen. Bei unserem Test konnte sie im Gelände noch mehr überzeugen als auf der Straße, hier wurde ganze Arbeit geleistet. Durch die Umstellung auf metrische Maße ist sie auch einfach zu warten und somit ein guter begleite für die nächste Weltreise.
Modellvarianten: Pan America und Pan America Special (Testfahrzeug)
Gewicht: 245 bzw. 258 Special
Preis in Österreich: € 18.995,-/€ 21.695,- (Special)

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